Mein Mann mit den zwei Gesichtern

  • Liebes Forum,


    auch ich gehöre zu den Personen, die einen Menschen mit PTBS lieben und (mittlerweile) an dieser Liebe verzweifeln. Deshalb erhoffe ich mir von Euch ein paar Erfahrungswerte als Expertlnnen in eigener Sache. Ich hoffe, dass ist ok für Euch, dauernd von Angehörigen gelöchert zu werden...


    Zu meiner Situation / Frage: An guten Tagen gibt mein Partner mir das Gefühl von ihm unendlich geliebt zu werden und das Beisammensein ist sehr intensiv und schön. An schlechten Tagen fühle ich mich jedoch vielmehr wie ein wandelnder Trigger. Eine Welle tiefer Abneigung schwappt dann über mich und all die Dinge, für die ich stehe und die ich tue, werden als persönlicher Angriff umgedeutet. Daraus entstehen immer wieder Konflikte und sein Verhalten trifft mich tief. Bin ich zu unempathisch wenn ich mich in einer Krisensituation gegen seine Aggressionen währe und wir uns dann auch noch streiten? Mein Problem ist, dass ich diese Trigger null nachvollziehen und bestenfalls erst im Nachhinein erkennen kann. Somit kann ich auch nicht differenzieren, ob der Affront mir als Person gilt oder dem geschuldet ist, dass ich mal wieder in ein Trigger-Fettnäpfchen gelatscht bin (obwohl ich manchmal das Gefühl habe, dass es Tage gibt, an denen so gut wie alles ein Trigger darstellt - Kann das sein?). Was braucht Ihr denn in solchen Situationen? Hilft die Metakommunikation und die Nachfrage nach den Ursachen für die Aggressionen?
    Ich hoffe das alles liest sich nicht zu wirr, ich hab grade das unschöne Gefühl, gehörig im Dunkeln zu tappen.



    Gruß Teetasse

  • Hallo
    es tut mir Leid dass du so sehr in deiner Beziehung leidest. Ich selber habe eine PTBS, jedoch spreche ich immer offen und ruhig Dinge an die mich stören. Ich mag keine hitzigen Streitgespräche und bleibe deswegen immer sachlich und ruhig. Meistens sind es ja Missverständnisse. Bei schlimmen Triggern bitte ich meinen Freund diese Sachen nicht mehr zu machen/sagen. Bei mäßigen bis leichten Triggern versuche ich selber damit klar zu kommen. Solche extremen Gefühlsschwankungen habe ich nicht. Der einzige Tipp den ich dir geben kann ist dir Hilfe zu holen. Vielleicht wäre dein Partner ja evtl. bereit eine Paartherapie mit dir zu machen. Vielleicht findet ihr einen Therapeuten, der sich mit Traumafolgestörungen auskennt. Oder ein Selbsthilfegruppe für Angehörige? Vielleicht braucht dein Partner auch professionelle Hilfe und bekommt diese derzeit nicht.
    Es klingt nach einem Problem, welches ihr wahrscheinlich nicht so leicht ohne professionelle Hilfe lösen könnt.
    Viel Glück euch

  • Hallo Teetasse,


    wenn man ehrlich ist kann man deine Frage ohne spekulativ zu werden nicht beantworten. Ich weiss nicht wie Männer ticken. Die Auswirkungen einer PTBS können sehr unterschiedlich sein. Deinen Partner kenne ich nicht und weiss auch nicht was Metakommunikation ist. Vielleicht hilft dir das Lesen entsprechender Literartur weiter, es gibt inzwischen viele gute Bücher. Ich habe selbst viel lesen müssen um auch nur ansatzweise verstehen zu können.


    Dir alles Gute
    Pia