Jobcenter

  • Hallo,


    seit einigen Monaten hat das Jobcenter mich in der Mangel. Ich soll arbeiten - Vollzeit natürlich. Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll. Beim letzten Termin haben sie mir 6 Monate zur Stabilisierung gegeben, die sind schon halb um. Danach muss ich wohl in eine Maßnahme oder eine Umschulung machen.


    Da ich erst 42 bin und keine Rente bekommen würde, weil ich auch nur in Minijobs gearbeitet hatte, wäre das eine blöde Option. Aber Berufstätig bei meinen Problemen... Das ist mir viel zu viel, da ich zur Zeit auch in einem schönen Burnout hocke, den ich so schnell nicht mehr loswerde.


    Versuche eine Therapie zu machen, bin gespannt, ob ich noch in Erfahrung bringen kann wo.


    Ich weiß jetzt halt nicht weiter. Das Jobcenter lädt bald wieder ein und die Bearbeiterin war beim letzten Mal schon "entsetzt", dass ich schon mit dem Haushalt so meine Probleme habe und das ohne Kind und Kegel.


    Am liebsten würde ich im Internet mir was aufbauen, aber ich kann mich nicht fokussieren und arbeite super langsam.


    LG

  • Hallo BlauesMondlicht,


    Du schreibst nichts darüber warum Du denkst nicht arbeiten zu können. Ich vermute psychische Problem wegen der Andeutung des Burnouts.

    Auch kenne ich Deine Situation nicht und weiß auch nicht ob Du schon Therapien gemacht hast und schon Kontakt zu einem Psychiater hattest.


    Ich würde Dir raten ehrlich und offensiv mit Deiner Einschränkung umzugehen.

    Da Du ziemlich orientierungslos erscheinst und Deine Leistungsfähigkeit als eher gering einschätzt wäre ein Termin beim JobCenter wegen der Klärung ganz gut. Ich weiß das die manchmal Programme zur Förderung beeinträchtiger Menschen haben und das würde Dir vielleicht helfen.

    Der Gedanke mit dem Internet erscheint mir wenig sinnig. Wenn Du davon ausgehst da mit wenig Einsatz Deinen Lebensunterhalt zu verdienen, dann wird das nicht funktionieren. Gerade dort wird mit harten Bandagen gekämpft. Leicht verdientes Geld gibt es dort schon lange nicht mehr.


    Eine Therapie solltest Du sogar unbedingt machen. Du bist ja erst 42 und hast noch Zeit etwas zu verändern. Versuche Dich auszuloten, Deine wirklichen Belastungsgrenzen zu ergründen und schau ob Du wieder auf die Beine kommst.


    Grüße:

    Andreas


    P.S.: Das böse Wort bezüglich der Mitarbeiterin des JobCenters habe ich in "Bearbeiterin" geändert. Im Forum sind Beleidigungen nicht gern gesehen.

  • Hallo,


    ich kann Dir nur raten, nach jahrzehntelangem Jobcenter-Krieg: Geh zum Arzt, lass Dich krank schreiben. Mit einer Überweisung zum Psychiater, evtl., bei diagnostiziertem Burnout, in eine Klinik. Anschließende Psychotherapie und so weiter...

    So lange Du von einem behandelnden Arzt krank geschrieben wirst - das kann über Jahre gehen - kann Dir das Jobcenter nix. Du hast dann Zeit, Dich um Dich selbst zu kümmern, ohne Stress.


    Also, wie gesagt: Dein erster Weg sollte zum Hausarzt führen für eine Überweisung zum Facharzt. Dort kannst Du erfragen, wo in Deiner Nähe Therapeuten zu finden sind.


    Ich wünsche Dir viel Erfolg und alles Gute!

    Andrea

    Liebe Grüße

    Andrea:blume schmetterling:



    The mind is not a book to be opened at will and examined at leisure.

    (Der Geist ist kein Buch, das man nach Belieben öffnen und in aller Ruhe untersuchen kann)

    Severus Snape

  • Hallo Andrea ,


    ich suche zur Zeit nach einer Psychotherapie und anscheinend habe ich dieselbe Herausforderung. Ich warte noch auf eine ambulante Therapeutin und das Jobcenter will immer was vorschlagen was für mich nicht in Frage kommt und übt Druck aus . Ich muss mich wieder tagelange sammeln und verliere dadurch wertvolle Zeit .


    Wie lange warst du immer krank geschrieben ?
    Jeweils zu den Terminen ?

  • Hallo,


    ich war durchgehend krank geschrieben. Ich denke, dass es unglaubwürdig wäre, wenn nur zu den Terminen eine Krankschreibung vorliegen würde. Außerdem verhindert die Krankschreibung nicht, dass die Termine wahrgenommen werden müssen, nur dass es eben keine Arbeitsvermittlung geben kann. Dieser Druck fällt erst einmal weg.

    Eigentlich müsste das JobCenter Dich zur Begutachtung zu einem Arzt vom Arbeitsamt schicken. Dieser muss dann bestätigen, dass Du länger als 6 Monate nicht arbeiten kannst. Wie lange bist Du denn schon beim JobCenter?


    Liebe Grüße

    Andrea

    Liebe Grüße

    Andrea:blume schmetterling:



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    (Der Geist ist kein Buch, das man nach Belieben öffnen und in aller Ruhe untersuchen kann)

    Severus Snape

  • Dann stimmt deine Angabe nicht ?

    Wie geht denn über Jahre krank schreiben ?

    Ich war schon beim Arzt .

    Das ist schon länger her .
    Möchte nicht erneut dahin . ( gibt es eine Pflicht meinerseits wie oft ich dahin muss ? Wo steht das )
    Die wissen was Sache ist .

    Ich möchte eine ambulante Therapie beginnen und bemühe mich.


    wo kann man Beratung in Anspruch nehmen ?

  • Welche Angabe?

    Wenn Du lange krank bist, wirst Du lange krank geschrieben. Ich weiß nicht mehr wie lange ich krank geschrieben war...jedenfalls bis ich Rente bekommen habe... aber ich habe auch nicht geschrieben, dass ich "jahrelang" krank geschrieben war, sondern dass ich jahrelang Ärger mit dem JobCenter hatte und dass es möglich ist, dass eine Krankschreibung über Jahre geht.


    Ich bin kein Arzt. Ich weiß nicht was Du hast und ob Du krank geschrieben werden kannst. Das musst Du mit Deinem Hausarzt klären. Der kann Dich an einen Facharzt überweisen und dieser kann Dir sagen, wie Dein Weg weiter geht. Wir sind hier nur selbst Betroffene und können nur unsere Erfahrungen weiter geben. Da jeder Mensch anders ist, ist hier keine Aussage allgemein gültig!

    Ich war schon beim Arzt

    Bei welchem Arzt? Hausarzt? Das kann Dir sicherlich niemand vorschreiben, wie oft Du zum Hausarzt gehen musst.

    Amtsarzt vom JobCenter? Wenn Du etwas vom JC willst, bist zur Mitwirkung verpflichtet, also auch zum Termin beim Amtsarzt.

    wo kann man Beratung in Anspruch nehmen ?

    Wegen der Therapie? Am besten bei einem Facharzt. Psychiater, Neurologe oder bei Deinem Hausarzt.

    Wegen dem JobCenter? Kommt drauf an wo Du wohnst. Hier in Berlin gibt es Vereine die Beratung anbieten.

    Liebe Grüße

    Andrea:blume schmetterling:



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    Severus Snape

  • Hallo PTBSMeanlich


    Meine Erfahrungen sind folgende, ich bin seit Februar 2019 Krankgeschrieben von meinem Hausarzt da ich zur Zeit nicht arbeiten kann. Dafür gehe ich jeden Monat zu meinem Arzt und hole eine neue AU für das Jobcenter. (gehandhabt wie beim Arbeitgeber AU muss vorliegen) Solange du nicht in der Lage bist zu arbeiten und dir aus gesundheitlichen Gründen nicht zugemutet werden kann eine Arbeit auszuüben wie es bei mir der Fall ist und dies durch einen Arzt festgestellt und Attestiert ist , kann und darf das Jobcenter dir nichts aufzwingen. Was sie tun können ist, dich von einem Amtsarzt oder MDK beurteilen lassen. Aber alles das kannst du beim Facharzt oder Hausartzt erfragen. Wie Andrea schon schrieb.

  • Hallo an alle Leser,


    auch wenn der Post schon alt ist, vielleicht liest noch mal jemand hier...

    Ich war zwei Jahre am Stück krank geschrieben vor meiner Verrentung (mit anfang 30), bin natürlich von Arzt zu Arzt gerannt wegen der Probleme, Psychiater, Psychologen, Neurologen... Krankenausaufenthalte, Medizinischer Dienst des Amts, Therapien.... ich hab echt alles versucht bis meine Hausärztin dann irgendwann meinte es wäre doch jetzt so, ich sollte die Rente beantragen, sie hat mich dann jeden Monat krank geschrieben.

    Ich war halt auch absolut nicht arbeitsfähig, selbst die Kliniken haben mich schon überfordert.


    Aber das Amt zahlt schließlich, da hat man Pflichten, man muss trotzdem zu den Terminen, denn sie glauben einem aus Prinzip erstmal nicht.

    Ich hatte zur Unterstützung einen (sehr guten!!) Anwalt, Fachanwalt für Sozialrecht. Ich war ausserdem beim sozialpsychiatrischen Dienst und habe mir dort Unterstützung geholt, und ich habe eine Ambulante Betreuung bekommen, so konnte ich immer jemanden zum Amt mitnehmen, das finde ich sehr wichtig.


    Was man verstehen muss: Das Amt versucht dich unter allen Umständen in Arbeit zu bringen, das ist ihre Aufgabe. Und auch die Berater werden extrem unter Druck gesetzt - und natürlich verstehen die einen nicht, daher besser nicht allein hingehen und von denen nix erwarten (Verständnis oder so).


    Es ist ein harter Kampf, sehr sehr schwer, wenn man irgendwie die Möglichkeit hat, dann will man den lieber vermeiden und versuchen eine Arbeit zu finden die man schafft, geht das nicht, dann muss man den Kampf leider durchstehen, das ist allein aber kaum zu schaffen.

    Man muss sich echt selbst um Therapie bemühen und sich alle Hilfe suchen die man bekommen kann. Die erste Anlaufstelle dafür sind z.B. Beratungsstellen wie die Diakonie, der sozialpsychiatrische Dienst...gibt es in jeder Stadt Hilfsangebote, die muss man nutzen, dann kann man schauen ob man ambulante Betreuung bekommt, für die Unterstützung beim Amt ist das echt hilfreich.


    Das Amt erlaubt einem nicht zu Hause zu bleiben bis man meint das es "wieder geht", Arbeiten muss man, auf die eine oder andere Art, entweder bei einem Arbeitgeber oder in der Klinik/Therapie an sich selbst.

  • Guten Morgen,ich finde es schon sinnvoll einer Arbeit nachzugehen (manchmal sind Traumata so schlimm das es net geht auch nachvollziehbar) aber was mich stresst das man mir in der momentan laufenden Eingliederung abverlangt dass ich teamfähig werde. Kaum höre ich was von Gruppen stellen sich mir wortwörtlich die Nackenhaare auf. Ich kann das einfach nicht, es nervt mich sehr. Ich finde es nicht anstrengend sich auf eine Sache zu konzentrieren sondern eher darauf auf die Bedürfnisse von anderen einzugehen. Ich weiß nicht wie das geht. Denn das habe ich nicht in der Kindheit gelernt. Ich bin dennoch sehr empathisch und wenn es jemanden schlecht geht ist das schlimm für mich doch zwischen den Zeilen zu lesen gehört nicht zu meinen Fähigkeiten.


    Wenn man das net gut kann, muss man dann noch mehr Therapie machen? Manchmal kann man manche Dinge einfach nicht?:flower::flower::fairy: