PTBS und Beziehung

  • Hallo

    Ich (42) war bis jetzt nur Leserin, auf der suche nach Hilfestellungen und Antworten.

    Zur Geschichte:

    Ich habe seit 2 Jahren einen Partner (53), welcher bei Überforderung immer die Flucht ergreift. Er lebte bis vor zwei Jahren im Ausland. Hatte dann für unsere Beziehung sein Leben im Ausland aufgegeben und ist zu mir gezogen. Wir lebten vom ersten Tag an zusammen. Es war am Anfang nicht einfach eine Arbeit für ihn zu finden. Als das dann klappte, machte die Firma 6 Monate später Konkurs. Ich habe in dieser Zeit ein Haus gekauft und wir haben das zusammen umgebaut. Dann fand er über meinen Bruder eine neue Arbeitsstelle. In der Arbeit geht er auf und setzt sich extrem ein. Ich bemerkte, dass er reservierter wurde. Auch bekam er sexuell Probleme. Ende des Jahres meinte er, es sei besser wenn er selber eine Wohnung nehmen würde. Zudem kam es zu Ereignissen welche er zu verheimlichen suchte, ich sie jedoch immer entdeckte. Eine schwierige zeit. Ich unterstützte den Auszug in der Hoffnung, dass es besser wird. Nach dem Auszug begab er sich zu einem Psychologen. Dieser stellte eine Ptbs fest, wo primär mit seiner Vergangenheit zu tun hat. Auch hat er Mühe in einer Beziehung richtig zu vertrauen. Immer wenn "Zugeständnisse" gefragt waren, erfolgte Flucht. Das hat er inzwischen eingesehen und flüchtet weniger. Im April machte er in seinem Heimatland eine EMDR Therapie und wird im Juni noch mal hinfahren.

    Es ist so, dass er zwar den Kontakt zu dieser Beziehung nicht abbricht aber auch nicht wirklich viel für sie tut. Nach der EMDR Therapie war jedoch der positive Effekt, dass er zugänglicher war und wir auch ein paar Gespräche führen konnten. Jedoch hatte ich auch das Gefühl, dass nach diesen guten Momenten, immer gleich ein neune Wand mit Distanz aufgestellt wurde.

    Die Ambivalent dieses Nähe-Distanz-Spieles ist für mich sehr Energieraubend. Ich habe selber einen Psychologen aufgesucht, um selber für mich einen gangbaren Weg zu finden, da es Momente gab wo ich an meiner Wahrnehmung zweifelte...Das tat mir sehr gut.

    Irgendwie möchte ich mein Leben weiter leben, frei und leicht. Ich jedoch nicht aufgeben, obwohl viele Vertrauensbrüche im Raum stehen, was mir eine Grundangst meinerseits auf die Zukunft auslöst.

    Nun habe ich folgende Fragen an andere Angehörige:

    - Wie habt ihr die Zeit für euch gestaltet.

    - In welchem Beziehungsstatus habt ihr euch gesehen?

    - Wie habt ihr dem Partner Luft gegeben, ohne dass es Druck auslöste?

    - Wie hat sich bei euch das Beziehungsleben in dieser Zeit gezeigt...gab es eines?


    Ich würde mich über Diskussionen und ehrliche Meinungen freuen.

    LG Sugar